

Der Dresdner
Zwinger ist ein höchst
interessanter und origineller Pracht-bau, errichtet von Matthias Daniel
Pöppelmann 1709 bis 1718 nach den Ideen des Kurfürsten Augusts des Starken, des
prachtliebendsten Dresden Fürsten seiner Zeit. Der Zwinger mit seinen Galerien,
seinen sechs Pavillons und drei Portalen sollte nur der Vorhof zu einem
großartigen Schlosse werden, dessen Ausführung unterblieb. Der Name "
Zwinger " stammen von seinem früheren Zwingergarten.
Der Zwinger, dessen Innenraum früher zu Auszügen, Turnieren, Ringstechen,
Rennen usw. benutzt wurde, bildet einen längliches Viereck (141
Meter lang, 96 Meter breit) mit halb kreisförmigen Ansätzen, 4 längliches
Eckbauten und schmalen Galerien im Renaissancestil nebst drei Portalpavillons
im reichsten Barockstil. Während des Maiaufstandes 1849 wurde der südöstliche
Pavillon demoliert; aber nach Originalplänen in ursprünglicher Gestalt neue erbaut.
Von dem glanzvollen Innern, den Spiegel-, Marmor-, und Spielsälen, ist wenig
erhalten; nur im oberen Saal des südwestlichen Eckpavillons (jetzt mathema-tischer
Salon) findet man noch die Marmorarchitektur, die vergoldeten Kon-solen und das
Becken im Gemälde Louis de Silvestres (1675 - 1760). Fast mitten im Zwingerhofe
erhebt sich seit 1843 das von Rietschel modellierte und von Schröttel gegossene
Denkmal Friedrich Augusts des Gerechten
(gestorben
1827). Die Eckfiguren versinnbildlichen Gerechtigkeit, Milde, Weisheit und
Frömmigkeit. Den schönsten Überblick über den Zwinger hat man vom Zwingerwall.
Zu diesem gelangt man durch den nordwestlichen Pavillon (obenauf Her-kules mit
der Weltkugel). Treppen führen im Pavil-lon zur Plattform empor. Hinter dem Zwinger
(nord-westlich) die prächtigen Zwingeranlagen (Zwinger-teich mit Hochstrahl).
Im Zwinger sind
untergebracht:
1. das zoologische Museum
2. das mineralogisch-geologische Museum sowie
3. der mathematisch-physikalische Salon.
Die nordöstliche Seite des Zwingerhofes wird abgeschlossen durch das Neue
Museum 1846-1855 nach dem plane Sempers in edlen Hochrenaissancestil erbaut.
Das Gebäude bildet einen längliches Viereck von 127
Meter Länge
und 29
Meter Breite und enthält ein Erd- und zwei Obergeschosse; das zweite OG
besitzt Oberlicht und ist von außen nicht zu sehen.
An der Südseite
des Museums, also nach dem Zwingerhofe gekehrt, oben in der langen Reihe
Zwickelfiguren: nach rechts Adam und Eva, Noah und Abra-ham, Melchisedech und
Jakob und so fort bis zu den Propheten; nach links die Madonna mit dem
Christuskinde und gegenüber Johannes der Täufer, die Evangelisten und Apostel,
Heilige und Kreuzfahrer. Die herrlichen lebensgro-ßen Sandsteinfiguren oberhalb
des Portals auf der Zwingerseite stellen war (von rechts nach links): Goethe,
Cornelius, Dürer, Holbein, Giotto und Dante.
Dante und
Cornelius sind von Hähnel, die übrigen von Rietschel. Weiter ab-wärts stehen
die Statuen Raphael und Michelangelo (Hähnel), die Genien der Künste, Jakob
sieht die Engel auf- und absteigen und Jakob ringt mit dem En-gel, weiter unten
Simson, Judith und St. Georg. Vom Theaterplatz aus sieht man an der
Außen-Vorderseite des Museums Reliefs, Statuen und allegori-sche Figuren,
welche die Entwicklung der Künste und Wissenschaften feiern.
Hoch oben in Statuen:
1. Perikles (mit Helm und Rolle);
2. Phidias (mit Meißel und Fäuste), beide von Rietschel.
Die Figuren 3 und 4, von Hähnel, stellen den Bildhauer Lysip von Sikyon und
Alexander den Großen dar.
Nähert man sich dem stattlichen Portalen mit seinen drei Durchgängen, so sieht
man den Pfeilern von links nach rechts folgende Reliefs: Herkules be-siegt die
Lernäische Schlange, Perseus besiegt das Seeungeheuer, Jason hat das goldene
Vließ erbeutet, und endlich Theseus erschlägt den Minotau-rus auf Kreta.

Im Neuen Museum
ist Dres-dens kostbarste Sammlung, die Gemäldegalerie nebst der
Kupferstichsammlung (S. 49 und 60) unterge-bracht.
Wir treten
durch das Portal des Neuen Museums auf den prächtigen Theater-platz. Rechts die
Altstädter Hauptwache, ein Sandstein-gebäude mit sechs mächti-gen, 7,3
m großen jonischen Säulen auf der Vorderfront. Jede Säule aus einem
Sandsteinblock bearbeitet. An der Ecke des Museums, nach dem Theater zu, seit
1860 das Bronzedenk-mal von Karl Maria von Weber (gestorben 05. Juni 1826),
eines der letzten Werke Rietschels (gestorben 1861). In mitten des Platzes das
Denkmal des Königs Johann, gearbeitet von Schilling, gegossen von Bierling
(1889).
Der Unterbau
ist dunkelgrüner Granit, an den Seiten stehen vier Kandelaber. Es zeigt den
König als Friedensfürsten unbedeckten Hauptes, in den Königs-mantel gehüllt,
das Szepter in der Rechten. Der Fries stellt in zahlreichen Fi-guren dar den
Ackerbau, Handel, Industrie, Verkehr, die Wissenschaft und Wehrkraft. Die Jahreszahlen
1854 bis 1873 bedeuten die Regierungszeit, die Jahreszahl 1872 das goldene
Ehejubiläum des Königs.
Sammlungen
im Zwinger.
Das
zoologische und anthropologisch-ethnographische Museum.
Eintritt: Sonn- und
Feiertag, Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag 11-1 Uhr, Mittwoch und
Sonnabend 1-3 Uhr unentgeltlich.
Eingang: Gegenüber der
Sophienkirche, an der S. Ecke des Zwingers. Eine der reichhaltigsten Sammlungen
ihrer Art (insbesondere der Vögel). Die Hei-mat der Tieren ist durch
verschiedenfarbige Zettel (Europa weiß, Asien gelb, Afrika blau, Amerika grün,
Australien violett) sowie durch Kärtchen mit aufge-zeichnetem
Verbreitungsgebiet gekennzeichnet.
Der Eingangsaal ist
angefüllt mit der Sammlung der Tierwelt Sachsens, ins-besondere der Vogelwelt
dieses Landes. In dem kleinen, rechts angrenzen-den Raum finden sich außer der
kostbaren Eiersammlung, die nur von Zeit zu Zeit ausgestellt wird,
Fachgelehrten aber nach Anmeldung jederzeit zugäng-lich ist, in Sachsen
vorkommende Schmetterlinge und Käfer, ferner eine An-zahl exotischer sowie
nützlicher und schädlicher einheimischer Insekten (die systematische
Insektensammlung, in 1. Stock, ist nur auf vorherige Anmel-dung zu
besichtigen). Durch ein dem Eingang gegenüber gelegenes Durch-gangszimmer (Rinder,
Hirsche, Antilopen, Haushühner und Haustauben) hin-durch in die Quergalerie, an
einen Schrank mit menschenähnlichen Affen vor-über nach links in die Galerie der Säugetiere.
Vorn der
riesige Kopf eines Potwals, links in den Wandschränken ausgestopf-te Säugetiere
(Affen, Katzen, Hunde, Fledermäuse, Insektenfresser, Nagetie-re, Vielhufer,
Zahnarme, Beuteltieren), rechts in den Fensterpulten die nach Klassen und Arten
geordnete Muschelsammlung, die sich in die folgenden Räume fortsetzt. Nun
zurück in die Quergalerie,
wo man eine der
großartigsten Vogelsammlungen vor sich hat, die es gibt; dazu Nester aller Art,
die Entwicklung des Huhnes im Ei, die Jungen im Dau-nenkleide in besonderen
Schränken. In der Bogengalerie trifft man zunächst Papageien, Paradiesvögel und
Kolibris, ferner in den Mittelschränken Eidech-sen, Schildkröten, Schlangen,
Krokodile, Frösche, Fische, Krebse, Weichtie-ren, Würmer, Stachelhäuter,
Schwämme, Polypen, Korallen usw., in den Wandschränken Raubvögel, ausgestorbene
oder im Aussterben begriffene Vögel, Eulen, Kraniche. Nun einen einer Sammlung
von Gehörnen und Ge-weihen vorüber, hinauf in den Pavillon
mit der
Fortsetzung der Vogelsammlung; an den Wänden Darstellung der Ent-wicklung
verschiedener Federn. Auf der andern Seite wieder hinab, abermals zu einer
Sammlung von Geweihen, dann in die Skelettgalerie
mit Skeletten
und Schädeln verschiedener Tiere bis zu denen der Frösche und Fische hinab.
Ferner sehen wir zwei riesige Elefantenstoßzähne, endlich
die bedeutende Sammlung
von Rasseköpfen und eine Sammlung von Köpfen berühmter Personen.
Die angrenzende
Anthropologische Abteilung
(Schädel, einzelne Gebilde, ganze Skelette) ist nur nach vorheriger Meldung
beim Aufseher zugänglich.
Rechts in die Ethnographische Sammlung,
geografisch geordnet in mehre-ren Sälen, Hausgerät, Schmuck, Kleider, Waffen
usw. verschiedener Völker enthalten. Besonders reich vertreten der ostindische
Archipel und die Südsee Inseln.
Der Zwinger
wurde in den
Jahren1709 bis
1732 von einem der größten Architekten des deutschen Barock, Matthes Daniel
Pöppelmann erbaut. Gemeinsam mit dem Bildhauer Balthasar Permoser haben sie für
Sachsens Kurfürsten August den Starken ein einmaliges Bau-werk und sogleich ein
weltbe-rühmtes Kunstwerk barocker Ar-chitektur den Dresdner Zwinger
geschaffen. ,,Zwinger" nannte
man den Raum zwischen der äußeren und der inneren Stadt- oder Festungsmauer.
Dabei muss beachtet werden, das der Zwingergraben und die wuchtige Mauer, sowie
der hinter dem Wallpavillon befindliche Wall älter sind als der Zwinger selbst.
Sie sind die Reste der einzigen Wehranlage der Festung Dresden. Der Name
,,Zwingergarten", später kurz ,,Zwinger" für den Platz und die darauf
errichteten Gebäude hat sich also bis heute erhalten. ,,Zwinger" nannte man den Raum zwischen der äußeren
und der inneren Stadt- oder Festungsmauer. In einem solchen lag der
Garten.
Der Dresdner
Zwinger wurde ursprünglich aus Holz als Festplatz für die Hofgesellschaft
errichtet. Sein Name hing mit einem Fach-
ausdruck
der damaligen Festungs-
baukunst zusammen. In jener Zeit war es an den
europäischen Fürstenhöfen üblich, Orangenbäume zu sammeln und zu züch-ten. Da
diese empfindlichen Gewächse in unserem nördlichen Klima Schutz vor dem
Winter
benötigen, wurden
Orangerien angelegt. So
erhielt Pöppelmann den Auftrag, eine Orangerie in den königlichen Zwin-gergärten"
zu bauen - dieser Daniel Pöppelmann hatte bereits 1711 dem König für die
Idee begeistert gemeinsam mit dem geplanten Orangenhof einen großzügigen
Festplatz anzulegen. Die Wallseite und die Langseite wurden unter ho-hen Druck
wegen den anstehen-den Hochzeitsfeierlichkeiten 1719
in der Außenarchitektur fertig gestellt werden. 1728 war die plastische
Ausschmückung noch nicht fertig ge-stellt und sollte für eine geraume Zeit so
bleiben. Pöppelmann Erweiterungspla-ne blieben unausgeführt und elbseitig war
der Garten noch offen. Somit fiel
der Zwinger auch im Ansehen des königlichen
Hofes und wurde in seinem Dasein nicht recht be-achtet. Nach den Zerstörungen
im Siegenjährigen Krieg blieb dieser zum Teil beschädigt min-dest zwei
Jahrzehnte unberührt liegen. Erst als Graf Marcolini 1739-1814 Leiter des
Museums wurde setzte er sich für die Wie-derherstellung des zerstörten Zwingers
ein. Bei der Restaura-tion wurde jetzt größtes Augenmerk, dass der Zwinger dazu
dienen sollte die Austeilungen wertvoller Sammlungen zu beherbergen. Die besten
Plastiken schuf der Bildhauer Balthasar Permoser. Die reichen Fassaden und
Figuren auf den Simsen dienten nicht nur dem Schmuck allein, sondern man muss
die-se bewegte Plastik aus den Anschauungen des Absolutismus über die Notwen-digkeit
der Repräsentation verstehen. Wir erblicken im Dresdner Zwinger nicht
einfach einen Ausdruck
fürst-licher Macht, sondern einen Ausdruck der nationalen Schaffenskraft.
"Betreten Sie die Anlage durch das Kronentor, das mit seiner charakte-ristischen
Silhouette zu einem Wahr-zeichen Dresdens geworden ist. Geschlossen wurde der
ursprünglich zur Elbe offe-nen Zwinger von Gottfried Semper durch die
Gemäldegalerie, die heute die weltberühmte
Sammlung
wertvoller Bilder beherbergt - eine der bedeutendsten Kunstsamm-lungen
überhaupt - mit Werken von Dürer, Holbein, Cranach, Raffael, Tizian und
anderen. Auch die Rüstkammer im zweiten Flügel der Sempergalerie ist seh-enswert.
Sie
umfasst eine Sammlung kostbarer Harnische, Blank- und Feuerwaffen. Zu den
bekanntesten der insgesamt 15.000 Exponate zählen das Kurschwert Friedrich des
Streitbaren und das Krönungsornat August des Starken.
Die
Sammlung im Porzellanpavillon gehört zu den bedeutendsten und umfang-reichsten
der Welt. Steigen Sie hinab in das versteckte Nymphenbad mit Was-serspielen
oder besichtigen und lauschen Sie dem. Glockenspiel am Glocken-spielpavillon
mit 40 Glocken aus Meißner Porzellan.
Der
Mathematisch-Physikalische Salon, 1560 von Kurfürst August gegründet, zeigt
heute noch eine der ältesten Instrumente und technische Hilfsmittel der
mathematischen und physikalischen Wissenschaften des 16. und 17. Jahrhun-dert.
Eine technischen Sammlungen von Weltrang welche heute noch fast kom-plett zu
besichtigen ist.
Zum Entspannen und Verweilen lädt der Dresdner
Zwinger seine Besucher ein. Ursprünglich als Festplatz und Orangerie genutzt,
ist der Zwinger seit der Zeit August des Starken die Heimat verschiede-ner Museen
und Sammlungen. Heute befin-det sich eine sehr bedeutende Porzellansam-mlung,
der Mathematisch-Physikalische Sa-lon, eine Rüstkammer sowie ein Tierkunde-museum
in den Anlagen des Zwingers. In der Gemäldegalerie Alter Meister, welche sich
im Ostflügel des Gebäudes befinden, sind be-rühmte Kunstwerke, u.a. von Rubens,
Rem-brandt und Dürer, zu bewundern. Eines der bekanntesten Gemälde der Galerie
ist die "Sixtinische Madonna" des italienischen Re-naissancekünstlers
Raffael.
Eines
der berühmtesten Dresdner Baudenkmäler ist zweifellos der Zwinger. Er stellt
ein einzigartiges Meisterwerk des höfischen Spätbarock dar. Der Zwinger
entstand 1709 als Festplatz für Reitturniere und ähnlichen in diesem Zeitalter
an-gesiedelter höfischer Spiele. Der Zwinger wurde damals einzig von Holzgebäu-den
umrahmt.
Der erste Bauauftrag (der Zwinger besteht aus mehreren Bauabschnitten) kam
übrigens im Jahre 1710 von Kurfürst Friedrich August I. (August der
Starke). Im selben Jahr begann der Bau unter der Leitung des Landbaumeister
M.D. Pöp-pelmann. Die Arbeiten wurden 1732 eingestellt, da sich der
Zeitgeschmack von Pöppelmanns Barockstil abwand.

Kronentor
Im Süden des Zwingers befindet sich das unschwer an seiner vergoldeten
Hau-be erkennbare Kronentor, das zu einem der Dresdner Wahrzeichen gehört.

Tierkundemuseum
Die nach der Idee von Pöppelmann geplante Erweiterung des Zwingers bis
an das Elbufer wurde nie durchgeführt und unvollendet blieb auch der bildhaueri-sche
Schmuck. Bis zum Bau der Ge-mäldegalerie (begonnen 1847) schloß den Zwingerhof
auf der Elbseite eine hohe Mauer ab. Die Gemäldegalerie beherbergt Meisterwerke
der europäi-schen Malerei aus der Zeit des 15. bis zum 18. Jahrhundert. Die
berühmte-sten darunter sind "Der Zinsgroschen" von Tizian, vier
Altartafeln von Corre-
Gemäldegalerie und Rüstkammer
gio, sowie Werke der Künstler Holbein,
Veronese, Rubens u.a.
Zu den schönsten barocken Brunnenanlagen zählt auch das sich
hinter dem Französischen Pavillion (zwischen Gemäldegalerie und Wallpavillion)
befindente Nymphenbad. Das Wasser fällt vom Springbrunnenbecken über eine von
Trito-nen gesäumte Kaskade in ein Becken. Dort wiederum befinden sich
wasserspei-ende Delphine.

Nymphenbad

Das Glanzstück
des Zwingers ist allerdings der Wallpavillion. Be-stehend aus Fenstern und
Schäf-ten ohne jegliche Versteifung durch eine Quermauer gleicht er einer
Laterne. Permoser schuf an den Pfeilerschäften die faunköpfi-gen Hermen.
Wallpavillon
1728 war der Bau des Glockenspielpavillions
beendet. Des Pavillion´s Glocken-spiel erklingt aus wertvollen Meißner
Porzellan-Glocken.
Glockenspielpavillon
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