Kursk
ist eine Stadt im europäischen Teil Russlands.
Kursk ist Hauptstadt der Oblast Kursk und liegt rund
500 km südlich von Moskau unweit der Grenze zur Ukraine.
Kursk ist eine alte Stadt,
die zuerst Kiewer Russland, dann Russland gehörte. Erste Menschen entstanden im
zukünftigen Kursker Gebiet vor 100.000 Jahren. Und seit dem Ende des 10.
Jahrhunderts wurde die Stadt ein ökonomisches, politisches, Kultur- und Handelszentrum.
Man meint, dass Kursk seinen Namen von dem kleinen Fluß Kur (dem Nebenfluß vom
Tuskar) bekam. Der Name Kur stammt vom slawischen Wort kur (der Hahn) her. Der
größte Fluß in Kursk und im Kursker Gebiet ist Seim. Ursprünglich hieß dieser
Fluß Sem (Sieben), ebenso viel größte Nebenflüße hatte er. In Kursk und Kursker
Gebiet gibt es auch viele andere Wasserbehälter. Darum ist ein Fischfang in
unserer Region unter den örtlichen Einwohner entwickelt. Außerdem gibt es im
Gebiet einige Naturschutzgebiete. So wurde im Jahre 1935 das staatliche
Zentralschwarerendennaturschutzgebiet geschaffen. Dieses Naturschutzgebiet ist
das einzige natürliche Naturschutzgebiet in der Welt, die schützt Waldsteppen.
Im Jahre 1979 wurde sie in die Zahl der Internationalen Biosphärennaturschutzgebiete
eingenommen, und im Jahre 1995 wurde es in die Europaföderation der
Naturschutzgebiete eingeschlossen.
Kursk ist ein wichtiges Industrie- und Kulturzentrum
und hat 500.000 Einwohner.
Kursk wurde etwa 980 als
Festung der Kiewer Rus gegründet und 1032 das erste Mal urkundlich erwähnt,
Ausgrabungen deuten jedoch auf eine Besiedlung zumindest seit dem 5.
Jahrhundert vor Christus hin. Die Stadt war ein befestigtes Handelszentrum.
1237 wurde sie von den Mongolen völlig zerstört. Danach war die Stadt von
mehreren kleinen Fürstentümern umkämpft, gehörte im 14. Jahrhundert zeitweise
zu Litauen und kam erst 1508 zum Großfürstentum Moskau. Kursk wurde zur Festung
ausgebaut und war bis zum 18. Jahrhundert den Angriffen der Polen (1611/12) und
Krimtataren ausgesetzt. 1779 erhielt Kursk den Status einer Stadt. In den
sechziger Jahren des 19. Jahrhunderts wurde Kursk zu einem Knotenpunkt im neu
geschaffenen Eisenbahnnetz, was einen Industrialisierungsschub zur Folge hatte.
Nach der Auflösung des Gouvernements Kursk 1928 gehörte Kursk zunächst zur
Oblast Zentrale Schwarzerde. 1934 wurde die bis heute bestehende Oblast Kursk
gebildet.
Im Zweiten Weltkrieg war Kursk vom 4. November 1941
bis zum 8. Februar 1943 von der Wehrmacht besetzt. Während der Besatzung wurden
ca. 3.000 Einwohner erschossen, etwa 10.000 wurden als Zwangsarbeiter ins
Deutsche Reich verschleppt. Bekannt ist die Schlacht bei Kursk (auch bekannt
als Schlacht am Kursker Bogen) im Juli und August 1943, die größte Panzerschlacht
in der Geschichte der Kriegsführung.
Im Ort Bessedino, 18 km östlich von Kursk, Richtung
Woronesch, liegt die deutsche Kriegsgräberstätte Kursk-Bessedino als
Sammelfriedhof für etwa 26.070 Kriegstote
(2009), der am 17. Oktober 2009 eingeweiht wurde. Nach Ende der Umbettungen
sollen rund 40.000 Kriegsopfer hier bestattet sein.
In Kursk bestand das Kriegsgefangenenlager 145 für
deutsche Kriegsgefangene des Zweiten Weltkriegs. Nach dem Krieg wurde die
Stadt wieder aufgebaut und mit neuen Industriebetrieben versehen.
Heute ist Kursk eine bedeutende Verwaltungs- und
Industriestadt. Die Eisenverarbeitung, die chemische und die
Lebensmittelindustrie sind die wichtigsten Wirtschaftszweige. Daneben ist auch
die Landwirtschaft von Bedeutung, da Kursk in der fruchtbaren Schwarzerderegion
liegt.
Von besonderer Bekanntheit
ist die Kursker Magnetanomalie (KMA), das weltgrößte bekannte Eisenerzbecken
mit durchschnittlichem Eisengehalt zwischen 35 und 60 %.
In der Oblast Kursk liegt in
der Nähe der Stadt Kurtschatow das Kernkraftwerk Kursk. Dort werden vier
graphitmoderierte Reaktoren des Typs RBMK-1000 betrieben, dies sind Reaktoren,
die auch im Kernkraftwerk Tschernobyl eingesetzt wurden. Die Reaktoren gingen
zwischen 1977 und 1986 in Betrieb.
Zahlreiche Kulturdenkmäler und Sehenswürdigkeiten
machen die seit 1238 bekannte Stadt auch für Touristen interessant. Dazu
gehören die Sergius-Kasaner-Kathedrale (eine der wenigen orthodoxen
Gotteshäuser im Barock-Stil), die Snamenski-Kathedrale (zu sozialistischen
Zeiten ein Kino), das Haus der Offiziere, das historische Museum der Kursker
Region, der jüdische Friedhof, die Deineki-Gemäldegalerie und vieles andere.
Ein Großteil der Stadt wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört, insbesondere
während der Schlacht von Kursk 1943 (Hauptschlachtfeld bei Prochorowka), der
größten Panzerschlacht der Weltgeschichte.
Das Stadtbild des wiederaufgebauten Kursk bestimmen
heute Hochhäuser, breite Straßen und Plätze. Nur wenige Schritte von den
modernen Bauten entfernt findet man aber immer noch zahlreiche Holzhäuser
dörflicher Prägung, in denen ab dem 16. Jahrhundert Soldaten (Strelitzen,
Kosaken) angesiedelt wurden. Diese Sloboden (Siedlungen) befanden sich
ursprünglich außerhalb der Stadt und wurden von ihrem rasanten Wachstum
aufgesogen.
An den Universitäten und der
Akademie von Kursk studieren über 1.000 ausländische Studenten aus Asien,
Afrika und dem Nahen Osten Medizin und technische Disziplinen.
Auch jenseits der Stadtgrenzen finden sich zahlreiche
Sehenswürdigkeiten, zu denen auch das Kloster Korennaja Pustyn im Dorf Swoboda
gehört. Dieses - in den letzten Jahren wiederaufgebaute - Kloster ist der
heiligen Muttergottes-Ikone gewidmet, die dort 1295 gefunden wurde. Innerhalb
der Klostermauern entspringt eine Quelle, deren Wasser man heilende Wirkung
zuschreibt. Direkt neben dem Kloster befindet sich der zum Museum umgebaute
Kommandostand von Marschall Rokossowski aus der Kursker Schlacht von 1943.
Westlich von Kursk liegt das Schloß Marino der Fürsten Barjatinski, heute ein
staatliches Sanatorium. Ganz in der Nähe finden sich die alten Städte Rylsk,
Lgov und Fatesh.
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