Deutschland
Deutschland liegt in Mitteleuropa und grenzt an neun Staaten: an Dänemark,
Niederlanden, Belgien, Luxemburg, Frankreich, Österreich, an die Schweiz, an
die Tschechische Republik und an Polen. Im Norden bilden die Nordend die Ostsee
natürliche Grenze des Landes.
Das
Staatsgebiet Deutschlands ist 357 000 Quadratkilometer groß. Die Zahl der
Einwohner beträgt 83 Millionen. Die Oberfläche des Landes ist unterschiedlich;
das Norddeutsche Tiefland und das Süddeutsche Alpenvorland werden durch das
Mittelgebirge getrennt. Die Natur Deutschlands ist sehr malerisch — der
Thüringer Wald, der Bayerische Wald, die schönen Berglandschaften ziehen
Touristen aus aller Welt an. Die größten Flüsse Deutschlands sind der Rhein,
die Elbe, die Oder und die Donau. Das Klima Deutschlands ist gemäßigt
kontinental und im Norden dominiert Seeklima.
Nach dem zweiten Weltkrieg wurde das Land in zwei Staaten geteilt — in die
BRD im Westen und die DDR im Osten. Am 3. Oktober 1990 vereinigten sich die
beiden Staaten. Deutschland ist ein Bundesstaat, der aus 16 Bundesländern
besteht Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg,
Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfallen,
RheinlandPfalz, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein,
Thüringen. Die Hauptstadt des Landes ist Berlin. Die Staatssprache ist Deutsch,
die Staatsflagge ist schwarz-rot-gold.
Vier Prinzipien bestimmen die Staatsordnung Deutschlands: es ist eine
Demokratie, ein Rechtstaat, ein Sozialstaat und ein Bundesstaat. Der
Staatsoberhaupt Deutschlands ist der Bundespräsident. Die Machtorgane
Deutschlands sind die Bundesversammlung, der Bundestag und der Bundesrat.
Deutschland gehört zu den größten Industrieländern und steht in dem Weit an der
vierten Stelle. Die wichtigsten Industriezweige Deutschlands sind:
Steinkohlenbergbau, Metallurgie, Maschinenbau, Autobauindustrie, Schiffbau,
Luftund Raumfahrtindustrie, Feinmechanik, elektrotechnische Industrie und
Optik.
Deutschland ist ein Land mit hochproduktiver Landwirtschaft. Deutschland ist
auch ein Staat, in dem sich Wissenschaft und Kunst erfolgreich entwickeln.
Berlin
Berlin ist die Hauptstadt Deutschlands, sein politisches, wirtschaftliches und
kulturelles Zentrum. Das ist die größte Stadt des Landes, hier wohnen 3,5
Millionen Menschen. Nach dem zweiten Weltkrieg war Berlin jahrzehntenlang das
Symbol der deutschen Teilung. Aber im Bewusstsein des deutschen Volkes blieb
Berlin immer Deutschlands Hauptstadt. Erst am 9. November 1989 fiel die Mauer
und am 3. Oktober 1990 wurde Deutschland wiedervereinigt.
Berlin ensland im 13. Jahrhundertaus zwei Fischerdörfern Berlin und Gölln.
1871 wurde es die Hauptstadt des Deutschen Reiches. 1987 feierte die Stadt ihr
750-jähriges Jubiläum. Bis heute ist Bertin eines der größten Industriezentren
Europas. Hier sind Maschinenbau, Nahrungsmittelindustrie, Pharmaindustrie,
Textilund vor allem Elektroindustrie entwickelt.
Die Hauptstadt Deutschlands liegt an der Spree. Ihre schönen Landschaften,
Seen, Kanäle, Parks, Wälder bewundem viele Touristen, In den letzten Jahren
wurde Berlin zum größten Bauplatz der Welt.
Als Kulturzentrum bietet Berlin drei Opernhäuser (Deutsche Oper, Deutsche
Staatsoper, Komische Oper), viele Theater, Museen (Pergamonmuseum, Bodemuseum,
Nationalgalerie für bildende Kunst, das Museum für Geschichte — Zeughaus).
Weltbekannt sind die Sehenswürdigkeiten Berlins: das Brandenburger Tor, das
RoteRathaus, Reichstag, die Gedächtnis-Kirche, Berliner Dom, Nikolaiviertel,
Schloss Charlottenburg, die Siegessäule, Alexanderplatz.
Die schönsten Straßen der Stadt sind Kurfürstendamm und Unter den Linden.
Die
geographische Lage Deutschlands
Die Bundesrepublik Deutschland liegt in der Mitte Europas. Sie grenzt an neun
Staaten: Dänemark im Norden, an die Niederlande, Belgien, Luxemburg und
Frankreich im Westen, an die Schweiz und Österreich im Süden, an die
Tschechische Republik und Polen im Osten. Im Norden bildet die Nordend Ostsee
die natürliche Grenze. Die Grenzen der Bundesrepublik haben eine Länge von
insgesamt 3 758 km. Das Territorium des Landes beträgt 357 000 km2.
Deutschland hat eine Bevölkerung von 83 Millionen Menschen.
Die deutschen Landschaften sind sehr mannigfaltig. Auf der Landkarte kann man
Gebirge, Ebenen, Hügel- und Seenlandschaften sehen. Von Norden nach Süden
unterteilt sich Deutschland in fünf große Landschaftsräume: das Norddeutsche
Tiefland, die Mrttelgebirgsschwelle, das Südwestdeutsche
Mittelgebirgsstufenland, das Süddeutsche Alpenvorland und die Bayerischen
Alpen. Zu den höchsten Gebirgen gehören die Alpen, Schwarzwald, Bayerischer
Wald, Erzgebirge und Harz. Der höchste Berg ist Zugspitze (2962
m). Die längsten Flüsse Deutschlands sind der Rhein, die Elbe, der Main,
der Weser, die Oder und die Spree. Die größten Inseln sind Rügen, Usedom und
Sylt. Viele malerische Seen schmücken die Landschaften Deutschlands:
Bodensee,
Müritz, Chiemsee, Stamberger See, der Königsee u.a.
Die Bundesrepublik ist reich an verschiedenen Bodenschätzen: an Steinund
Braunkohle,
Stein- und Kalisalzen, Eisenerz, Kupfer, Zink.
Das
Klima der Bundesrepublik
Deutschland
Deutschland liegt in der nördlichen gemäßigten Klimazone. Das bedeutet den
deutlichen Unterschied von 4 Jahreszeiten: dem Winter, dem Frühling, dem Sommer
und dem Herbst. Das Land liegt in der Westwindzone zwischen dem Seeklima im
Westen und dem Kontinentalklima im Osten. Westliche Winde beeinflussen das
Klima in Deutschland in allen Jahreszeiten. Im Sommer ist es warm, die
Sommertemperaturen liegen bei 18 Grad Celsius im Tiefland und bei 20 Grad
Celsius im Süden. Der Winter ist mild, die Durchschnitttemperatur liegt
zwischen l,5 Grad Celsius im Tiefland und -6 Grad im Gebirge. Im Frühling und
im Herbst ist es warm oder kühl. Niederschläge fallen zu allen Jahreszeiten. Im
Frühling, Sommer und Herbst regnet es oft.
Der Harzbildet eine eigene Klimazone. Hier ist der Winter sehr scharf und
schneereich, im Sommer ist das Wetter kühl. Die besten Klimabedingungen sind in
den Flusstälern, die im Schutz der Mittelgebirge liegen. Diese Gebiete haben
das ganze Jahr über ein mildes Klima. Im Oberbayern herrscht der Föhn, ein
Wind, der von Süden über das Hochgebirge der Alpen weht. Der Föhn ist warm und
trocken. Er macht die Menschen nervös und belastet das Herz. Gesunde Zonen
sind die Küsten der Nordend Ostsee sowie die höchsten Lagen der Mittelgebirge
und der Alpen. Dort, wo das Klima besonders heilsam ist, gibt es
heilklimatische Kurorte und Seebäder.
Die
Staatsordnung Deutschlands
Die Verfassung der Bundesrepublik ist das Grundgesetz vom 8. Mai 1949 (achten
Mai neunzehnhundertneunundvierzig). Das Grundgesetz bestimmt, dass die
Bundesrepublik Deutschland ein demokratischer föderativer und sozialer
Rechtsstaat ist. Die Fahne der Bundesrepublik ist schwarz-rot-gold.
Die Verfassungsorgane sind der Bundespräsident als Staatsoberhaupt, das
Parlament und die Regierung. Das Parlament besteht aus zwei Kammern, dem
Bundestag und dem Bundesrat.
Der Bundespräsident wird von der Bundesversammlung auf 5 Jahre gewählt. Er ist
Vertreter des Staates in der Welt.
Der Bundestag ist die Volksvertretung. Das Volk wählt die
Bundestagsabgeordneten alle vier Jahre in einer allgemeinen, unmittelbaren,
freie,
gleiche und geheime Wahl.
Der Bundesrat ist die Ländervertretung und bildet das föderative Element in der
Verfassungsstruktur der Bundesrepublik. Im Bundesrat wirken die Abgeordneten
der Bundesländer auf die Legislative und die Exekutive des Bundes ein.
Die Bundesrepublik ist ein föderativer Staat, d. h. (das heißt) die
Bundesländer haben weitgehende Autonomie, besonders in der Kulturpolitik.
Die Bundesländerhaben eigene Regierungen und Parlamente. Die Parlamente der
Bundesländer heißen »Landtage», in den Stadtstaaten Berlin, Hamburg und
Bremen heißen die Regierungen »Senat»; die Parlamente in Hamburg und Bremen
heißen »Bürgerschau» und in Berlin »Abgeordnetenhaus».
Die
meisten Bundesländer sind in Regierungsbezirke eingeteilt; und diese sind
wiederum in Landkreise gegliedert.
Die kleinste Verwaltungseinheit ist die Gemeinde. Auch sie hat ein eigenes
Parlament Die Gemeindeparlamente heißen Gemeinderäte.
Jeder Bundesbürger wird mit 18 Jahren wahlberechtigt und kann vom 21.
Lebensjahr an zum Abgeordneten gewählt werden. Das Wahlgesetz kennt keinen
Unterschied zwischen Männern und Frauen.
Parteien
in Deutschland
Die
Parteien spielen bei der politischen Meinungsbildung in der Bundesrepublik eine
wichtige Rolle.
Bei jeder Bundestagswahl, wie auch bei Landtagswahlen usw. geben die Wähler
ihre Stimme einer bestimmten Partei oder dem Kandidaten, den die Partei
aufgestellt hat.
Parteilose
Kandidaten haben selten eine Chance. Die Partei mit den meisten Wählerstimmen
stellt im Allgemeinen auch den Regierungschef. Der wiederum bildet sein
Kabinett mit seinen Parteifreunden. Er kann aber auch Parteilose in sein
Kabinett aufnehmen.
Wenn eine Partei bei einer Wahl keine 5% der Stimmen erhält, kann sie keinen
Abgeordneten in den Bundestag entsenden. Diese .Fünfprozentklausel' gilt auch
für die übrigen Parlamente, die Landtage, die Bezirkstage und die Kreistage.
Seit den ersten gesamtdeutschen Wahlen 1990 sind im Deutschen Bundestag sechs
Parteien vertreten. Es sind dies: die Christlich Demokratische Union
Deutschlands (SDU), die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), die
Freie Demokratische Partei (FDP), die Christlich Soziale Union (CSU), die
Partei des Demokratischen Sozialismus (PDS) und die Listenverbindung Bündnis
90/Die Grünen.
Die
CDU hat keinen bayerischen Landevesband, während die CSU nur in Bayern auftritt
Im Bundestag bilden CDU und CSU jedoch eine gemeinsame Fraktion. SPD, CDU, CSU
und FDP entstanden zwischen 1945 und 1947
in den westlichen Bundesländern. Die SPD war eine Wiedergründung der
gleichnamigen Partei, die 1933 vom Hitler SS Regime verboten worden war. «Die
Grünen» (1949) ist die Partei, die zunächst Atomkraftgegner und Protestgruppen
mit pazifistischen Tendenzen vereinigte, ist aus einer radikalen Umweltschutzbewegung
hervorgegangen. Bündnis 90 ist eine Gruppierung, die auf die
Bürgerrechtsbewegung zurückgeht, die 1989/90 die Wende in der ehemaligen DDR
mit herbeigeführt hat. Die PDS ist die Nachfolgerin der früheren
DDR-Staatspartei Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED).
Schule
und Ausbildung in der
Bundesrepublik
Deutschland
In
der Bundesrepublik besteht Schulpflicht. Alle Kinder müssen in die Schule
gehen, wenn sie sechs Jahre alt sind. Zuerst gehen sie in die Volksschule. Diese
hat heute in den meisten Bundesländern neun Klassen (4 Jahre der Grundschule
und 5 der Hauptschule).
Jede Klasse dauert ein Jahr. Nach der 9. Klasse verlassen die Kinder die Schule
und lernen einen Beruf. Sie sind dann drei Jahre Lehrling. Auch während dieser
Zeit müssen sie mehrmals in der Woche eine Berufsschule besuchen. Am Ende ihrer
Lehrzeit machen sie die Gesellen- oder die Gehilfenprüfung, Wenn sie einige
Jahre als Gesellen gearbeitet haben, können sie noch die Meisterprüfung machen.
Sie dürfen dann selbst Lehrlinge ausbilden.
Nach der Grundschule können die Kinder auch die Realschule oder das Gymnasium
besuchen.
Die Realschule umfasst die Massen 5 bis 10 und beginnt mit einem Probehalbjahr,
Wenn das Lernen einem hier schwer fällt, kann er wieder in die Hauptschule
gehen. In die Realschule gehen von allen die Schüler, die nach der 10. Klasse
einen Beruf erlernen wollen, z.B. in der Industrie, im Handel oder in der
Verwaltung. Im Mittelpunkt steht hier die Ausbildung für Wirtschafts- und
Sozialberufe. Neben dem Pflichtunterricht gibt es hier verschiedene Wahlpflichtkurse,
die die Schüler selbst wählen.
Viele Kinder gehen aber nach vier Jahren Volksschule auf ein Gymnasium, das
auch eine Orientierungsstufe hat (von 6 bis 24 Monate).
Im
Gymnasium bleiben sie 9 Jahre und machen dann mit etwa 19 Jahren das Abitur, d.
i. (das ist) die Schlussprüfung einer höheren Schule. Wenn sie diese Prüfung
bestehen, können sie ein Studium an einer Universität oder an einer
Hochschule, z. B. (zum Beispiel) an einer Technischen Hochschule, beginnen. Die
Noten im Abitur entscheiden, ob man bestimmte Fächer (z. B. Medizin) an der
Universität studieren darf.
Aber nicht alle diese Jungen und Mädchen studieren. Viele beginnen nach dem
Abitur ihre Lehrzeit in verschiedenen Berufen. Diese dauert dann aber keine 3
Jahre, sie ist viel kürzer.
Hochschulstudium
in Deutschland (l)
Das deutsche Hochschulwesen hat eine lange Geschichte. Die älteste deutsche
Hochschule ist die 1386 gegründete Universität zu Heidelberg.
Die Hochschulen Deutschlands wurzeln in der europäischen Hochschultradition und
in den spezifisch deutschen Entwicklungen des 19. Jahrhunderts, die mit dem
Namen Wilhelm von Humboldts untrennbar verbunden sind. Dieser schuf 1810 mit
der Berliner Universität ein Leitbild, das lange Zeit die deutschen
Universitäten geprägt hat. Ausgestattet mit dem Recht auf Selbstverwaltung war
die Humboldtsche Universität vor allem eine Stätte wissenschaftlicher Lehren
und Forschung sowie der Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses, aber
auch der wissenschaftlichen Vorbereitung auf einen Beruf.
In
Deutschland führen viele Wege zum Studium. Mehr als 70% der Studienanfänger haben
das Gymnasium besucht. Das Abitur, das in 13 Jahren erworben wurde, gibt das Recht
auf das Studium nach der Wahl. Heute wird in Deutschland die Verkürzung der Schulzeit
auf 12 Jahre diskutiert. Das Studium in den meisten Fächern ist in Grund-
und Hauptstudium unterteilt. Das Grundstudium wird in der Regel mit einer
Zwischenprüfung abgeschlossen. Am Ende des Studiums legen die Studenten, — je
nach dem Studiengang (Studienfach), — eine Prüfung zum Diplom oder
Magistergrad, Staatsprüfung (Staatsexamen) (vor allem in der Medizin oder Rechtswissenschaft
und den Lehrarntstudiengängen) oder eine kirchliche Prüfung bei theologischen
Studiengängen ab. Während des Studiums schreiben die Studenten Klausuren,
Referate, Hausarbeiten. Die Hochschulen sind in Deutschland überwiegend
staatliche Einrichtungen der Länder.
Derzeit gibt es insgesamt 318 Hochschulen, davon 91 Universitäten, 7
Gesamthochschulen, 11 selbständige pädagogische Hochschulen, 19 theologische
Hochschulen, 43 Musik- und Kunsthochschulen, 153 Fachhochschulen.
Von 318 Hochschulen sind 62 private Einrichtungen.
Hochschulstudium
in Deutschland (II)
Ende Oktober letzten Jahres begann ein mehrwöchiger Streik vieler deutscher
Studenten. Sie wollten auf die schwierige, teils katastrophale Situation an den
deutschen Hochschulen aufmerksam machen. Zurzeit teilen sich etwa 1,8
Millionen Studenten 950 000 Studienplätze. Die Folge davon sind überfüllte Hörsäle,
alte Lehrmaterialien. Die Bücher in den Bibliotheken werden immer älter, und
manche Bibliotheken müssen sogar geschlossen werden. Und das von Staat und
Ländern überwiesene Geld für die Universitäten reicht nicht aus, um diese
Hochschulen angemessen auszustatten.
Aber woher soll das notwendige Geld kommen, wenn die staatlichen Kassen leer
sind?
So
müssen viele Universitäten auch in den kommenden Jahren mit weniger Geld
auskommen. Somit können weniger Professoren beschäftigt werden — bei gleich
bleibenden oder steigenden Studentenzahlen. In den Vorlesungen sitzen zuweilen
bis zu 900 Hörer. Auf einen Lehrer kommen im Durchschnitt 90 bis
100
Studenten. Die schlechten Rahmenbedingungen für die Studenten bedeuten aber
oft auch längere Studienzeiten-durchschnittlich 13 Semester verbringt ein
Student an der Uni. Mehr als die Hälfte der Studenten müssen neben ihrem
Studium auch arbeiten, um ihre Lebenskosten bezahlen zu können. Und so mancher
Student bricht auch sein Studium ganz ab. In manchen Studiengängen bringend mehr
als 35 Prozent der jungen Leute ihr Studium nicht zum Abschluss.
Einfache Lösungen für diese Probleme gibt es nicht. Die Einführung von Studiengebühren,
wie sie manche Politiker fordern, lehnt die Mehrheit der Studenten und normalen
Bürger jedenfalls ab.
Die
Sozialversicherung in Deutschland
Was ist, wenn ein Arbeiter oder Angestellter krank oder arbeitslos wird oder
wenn er einen Unfall am Arbeitsplatz hatte? Schon im vorigen Jahrhundert führte
Deutschland durch Gesetzgebung eine Sozialversicherungspflicht ein. Die
Sozialversicherung umfasst; die Krankenversicherung, die Rentenversicherung der
Arbeiter und Angestellten, die Arbeitslosenversicherung, die
Unfallversicherung. Die Krankenversicherung übernimmt den größten Teil der
Kosten für ärztliche Betreuung, Medikamente und Heilmittel und, wenn nötig,
auch für Krankenhausaufenthalte. Aus den Beiträgen zur Rentenversicherung
wird die spätere Altersrente finanziert. Nach dem Ausscheiden aus dem
Berufsleben (mit 65 Jahren) wird eine monatliche Rente aus bezahlt. Sehr viele
Arbeitnehmer müssen aber heute schon weit unter dem Rentenalter in Rente
gehen, weil sie arbeitsunfähig geworden sind. Aus der Arbeitslosenversicherung
bekommt der Arbeitslose für eine bestimmte Zeit eine Unterstützung.
Alle diese Versicherungen sind Pflichtversicherungen. Die monatlichen Beiträge
dafür müssen Arbeitgeber und Arbeitnehmer je zur Hälfte aufbringen.
Für Arbeitsunfälle und für Unfälle auf dem' Weg zum und vom Arbeitsplatz kommt
drei Unfallversicherung auf, für die vor allem die Arbeitgeber die Beiträge
bezahlen müssen.
Presse,
Rundfunk und Femsehen in
Deutschland
Die
Entwicklung der Massenmed ien ist einer der Hauptzüge heutiger Zivilisation.
Mit der Hilfe der Massenmedien können die Menschen sehr schnell die Information
über alles, was in der Welt vorgeht, bekommen. Die Massenmedien sind Zeitungen,
Zeitschriften, das Femsehen und das Rundfunk.
Eine freie, von jedem staatlichen Einfluss unabhängige Presse ist eine wichtige
Informationsquelle für alle.
Das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland garantiert Pressefreiheit, d. h.
(das heißt) Zeitungen und Zeitschriften können ganz unterschiedliche, auch von
der Regierung abweichende Meinungen zur Politik und zu anderen Problemen
vertreten. Eine staatliche Zensur findet nicht statt.
Tageszeitungen, Wochen zeitschrifte, Illustrierte dienen nicht nur der Information,
sondern auch zur Unterhaltung. Natürlich sind die Presseorgane von ganz
unterschiedlicher Qualität. Sensations- und Skandalblätter
(dieRegenbogen-Presse) finden einen weitaus größeren Absatz.
Was für die Presse, die Printmedien, gilt, gilt auch für Rundfunk und
Femsehen. Gleichgültig, ob man das 1. Deutsche Fernsehen (ARD), das 2. Deutsche
Femsehen (ZDF), die Dritten Programme (Regionalprogramme) oder einen der
privaten Fernsehsender einschaltet o man kann sicher sein, dass man auch in politischen
Magazinen («Panorama», «Monitor», «Studio 1» u. a.) Berichte, Meinungen usw.
hört und sieht, die unabhängig sind, d. h. nicht vom Staat kontrolliert werden.
Umfangreicher wurde in neuerer Zeit das Angebot durch Satellitenfernsehen, das
hauptsächlich von privaten, kommerziellen Fernsehsendern über Satelliten (z.
B. «Kopernikus», «Intelsat» usw.) ausgestrahlt wird. Nachrichten werden fast zu
jeder vollen Stunde gesendet. Außerdem gibt es leichte Unterhaltungssendungen,
anspruchsvolle Sendungen aus Kultur und Wissenschaft, Hörspiele, Spielfilme,
die z.T. (zum Teil) zuvor schon in Kinos gelaufen sind, und natürlich auch
Sportsendungen (Fußball, Tennis und vieles mehr). Dem Hörer und Zuschauer wird
es bei diesem großen Angebot nicht leicht gemacht, das Richtige auszuwählen.
Der
Umweltschutz in Deutschland
Die räuberische Einmischung des Menschen in die Natur führte zur ökologischen
Tragödie in der ganzen Welt Ergibt viele Beispiele dazu: der sterbende Wald,
die wachsenden Müllberge, verseuchtes Wasser, verpestete Luft, kranker Boden,
die aussterbenden Pflanzen- und Tierarten, drohende Klimaveränderungen, der Treibeffekt...
Wie in anderen Industrieländern gibt es auch in Deutschland die Um weltprob
lerne — die Luft- und Gewässerverschmutzung, Lärm, Abfälle u. a.
Der Umweltschutz in der Bundesrepublik Deutschland hat ein hohes Niveau
erreicht, das ist international anerkannt. Die Aufgabe des Umweltschutzes wurde
zum Staatszweck. In der Verfassung ist geschrieben: »Der Staat schützt
auch
in Verantwortung für die künftigen Generationen die natürlichen
Lebensgrundlagen». Drei Prinzipien leiten die Umwertpolitik der
Bundesregierung, das Vorsorgeprinzip, das Verursacheprinzip, das
Kooperationsprinzip. Das heißt: an der Lösung von Umweltproblemen nehmen der
Staat, die Wirtschaft und die Bürger teil. Jeder, der die Umwelt belastet, ist
verantwortlich und zahlt die Kosten zur Beseitigung von Umweltschaden.
In
Deutschland hat sich moderne Umweltschutzindustrie entwickelt. Sie bietet die
fortschrittlichen Techniken zur Verhinderung oder Beseitigung von Umweltschäden
an.
In
den neuen Bundesländern treten die Umweltschutzprobleme noch sehr scharf auf.
Die
Herstellung gleichartiger Lebensverhältnisse in ganz Deutschland ist Ziel der Bundesregierung.
In
der Bundesrepublik sind 11 Nationalparks, viele Naturparks und
Naturschutzgebieten. Deutschland beteiligt sich sehr aktiv auch an den
internationalen Umweltschutzorganisationen, sowie an der Umweltpolitik der UNO und
der EU.
Das
kulturelle Leben Deutschlands
In
allen größeren deutschen Städten, aber auch in mittleren Städten gibt es
Theater. In den Metropolen stehen Opernhäuser, Theater, Konzerthallen, allein
in Berlin gibt es mehr als 40 Theater. Opern, Theaterstücke und
Konzerte
sind beliebt beim Publikum, den so genannten Bildungsbürgern. Oft haben sie feste
Abonnements, die es ihnen ermöglichen, regelmäßig, etwa alle vier Wochen, ins
Theater, zu Konzerten zu gehen, ohne sich jedes- Mal für eine Veranstaltung
extra Eintrittskarten besorgen zu müssen. Die Spielzeiten der einzelnen Häuser
sind nur durch eine längere Sommerpause unterbrochen. Das Angebot ist groß:
Oper, Ballett, Schauspiel, Operette, Komödie, Musical, Konzert, Liederabend,
Kabarett. Jedes Theater oder Schauspielhaus hat für jede Spielzeit einen
festen, abwechslungsreichen Spielplan, der auch Gastspiele im Programm hat und
der jedem Besucher oder Abonnenten immer wieder etwas anderes, Neues bietet.
Das kulturelle Angebot wird ergänzt durch saisonale Festspiele (Bayreuther
Festspiele u. a.), durch andere große Musikveranstaltungen (Schleswig-Holsteinische
Musik-Festwochen, die Musikwochen in Mecklenburg-Vorpommern), Jazzfestivats
(in Burghausen am Inn), Ballettwochen und vieles mehr Dichterlesungen,
Vorträge, Ausstellungen verschiedener Аи; man
kann gar nicht alles aufzählen.
Neben Opernhäusern, Theatern und Konzertsälen gehört auch eine große Zahl von Museen
(in Berlin mehr als 100), von Kunstund Gemäldegalerien, Bibliotheken, Büchereien
und Ausstellungen, zu einem umfassenden Kulturangebot.
Nicht zu vergessen die Kinder- und Jugendtheater, die Kleinkunstbühnen, das Laientheater,
Volkstheater. In Mehrzweckhallen finden auch Heimatabende, Rock- und Popkonzerte,
Folkloreveranstaltungen statt. Und dann die große Anzahl von Einrichtungen zur
Erwachsenenbildung überall im Lande!
Jugend
in Deutschland
Fast jeder fünfte Einwohner der Bundesrepublik Deutschland ist jünger als 18 Jahre.
Etwa ein Drittel aller Einwohner sind jünger als 27 Jahre. Über 2 Millionen
sind die Ausländer. Die Erziehung von Kindern und Jugendlichen
ist in
erster Linie Recht und Pflicht von Eltern. Zu den staatlichen Aufgaben gehört
jedoch auch, die persönliche und soziale Entfaltung von Kindern und
Jugendlichen zu unterstützen.
Das Jugendarbeitsschutzgesetz schreibt für jungen Leuten bis zu 18 Jahren eine
Arbeitszeit von höchstens acht Stunden täglich und 44 Stunden wöchentlich vor.
Jugendliche unter 16 Jahren dürfen nicht mehr als 40 Stunden in der Woche
beschäftigt werden. Fast die Hälfte der berufstätigen Jugendlichen ist mit ihrer
Arbeit zufrieden.
Man kann nicht von der Jugend im Ganzen sprechen. Es gibt viele Unterschiede in
der Bildung, sozialer Herkunft und im Lebensstil.
Die Jugend heutzutage ist nicht so politisch aktiv wie Anfang der 80-er Jahre.
Einige Probleme aber finden die jungen Leute auch heute sehr wichtig und mit
ihnen haben sie täglich zu tun. Das ist die Feindlichkeit gegenüber Ausländern,
Umweltverschmutzung, Gleichgültigkeit gegenüber Armen und Kranken.
Die Jugendlichen verbringen ihre freie Zeit in vielen Neigungsgruppen, wie
Film- und Jazzklub, Gemeinschaften für die Literatur und Musikzirkel,
Diskussionsgruppen für Politik u.a. Sport betreiben ist die beliebteste
Freizeitbeschäftigung der Jugendlichen in alten Bundesländern. Die jungen
Leute in den neuen Bundesländern hören am liebsten Musik und lesen.
In
Deutschland gibt es heute etwa 80 interregionale Jugendverbände und etwa ein
Viertel der jungen Menschen sind darin organisiert. Die Jugendbewegungen der 90-er
Jahre bilden keine Einheit. Sie bestehen aus vielen Untergruppen. Das sind die
Raver-Bewegung oder Technos, Gruflys, Beautys, Girties, TrendSportler,
Heavymetals. Es gibt auch Skinheads, Hooligans, Punks, Okkulte und Rocker.
Die
deutschen Bundesländer
Die Bundesrepublik Deutschland hat eine föderative Struktur. Das heißt, dass
die Bundesländer und die drei Stadt-Staaten (Hamburg, Berlin, Bremen) viele
Eigenständigkeiten und Besonderheiten haben.
Baden-Württemberg ist das drittgrößte Bundesland der Bundesrepublik Deutschland
und durch den Schwarzwald besonders bekannt.
Der Freistaat Bayern ist das flächengrößte Bundesland. Seine größte Attraktion
sind die Alpen und ihre reizvolle Umgebung.
Die Hauptstadt Berlin ist mit 3,4 Millionen Einwohnern die größte Stadt
Deutschlands.
Brandenburg war das Herz des früheren Preußen. König Friedrich der Zweite hat
sich dort mit dem Schloss Sanssouä ein architektonisches Denkmal gesetzt.
Die freie Hansestadt Bremen ist von Handel und Schifffahrt geprägt. Hamburg ist
Deutschlands größter Seehafen.
Das Land Hessen wurde dank dem großen internationalen Flughafen von Frankfurt
am Main zum Bnfaltetor für Reisende aus aller Welt.
Mecklenburg-Vornpommem ist vorwiegend landwirtschaftlich geprägt. An der Küste
bestimmen Schiffbau und Fischerei das Leben.
Die Hauptstadt von Niedersachsen Hannover ist als Messezentrum bekannt, des
Weiteren ist das Land ein wichtiges Landwirtschaftsgebiet.
Nordrhein-Westfalen ist das bevölkerungsreichste Bundesland (über 17
Millionen Einwohner). Das Ruhrgebiet ist das größte deutsche, aber auch
europäische Industriegebiet.
Rheinland-Pfebistvorallem durch landschafBch reizvolle Gebiete und seinen
Weinbau bekannt.
Das Saarland ist ein Drehpunkt für den wirtschaftlichen und kulturellen
Austausch mit Frankreich und Luxemburg.
Der Freistaat Sachsen ist durch die Messestadt Leipzig und die Kunststadt
Dresden bekannt Sachsen-Anhalt warfrüher das Zentrum der chemischen Industrie
in der DDR, es hat heute mit zahlreichen Umwertproblemen zu kämpfen.
Schleswig-Holstein ist das Bindeglied zwischen Westeuropa, Skandinavien und
den Ostseeanrainerstaaten.
Thüringen wird «das grüne Herz Deutschlands» genannt. Historisch und kulturell
ist Weimar, die Stadt der deutschen Klassik, von großer Bedeutung.
Die
Sehenswürdigkeiten und
Gedenkstätte
Deutschlands
Deutschland lockt viele Touristen aus aller Welt an. Jede Stadt und Städtchen
hat ihre Geschichte, ihre Sehenswürdigkeiten und Gedenkstätte.
Weltbekannt
sind zum Beispiel die Sehenswürdigkeiten Berlins: das Brandenburger Tor, das
Rote Rathaus, der Reichstag, die Gedächlniskirche, Schloss Charlottenburg, der
Femsehturm und viele andere. Man kann nicht alle
aufzählen.
Wenn wir Dresden besuchen, so müssen wir unbedingt Gemäldegalerie »Die Alten
Meister» besichtigen. Hier kann man Meisterwerke von größten deutschen,
italienischen, niederländischen Maler (Raffael, Albrecht Dürer, Lukas Cranach,
Rembrandt, Rubens u. a.) sehen. Die Gemäldegalerie befindet sich in Zwinger.
Sehenswert sind auch Semperoper, die Brühlsche Terrasse, Albertinium,
Rüstkammer und zahlreiche Schlösser, Weimar ist mit den Namen von Goethe, Schiller,
Herder und Wieland verbunden. Viele Besucher locken Goethes Haus, Deutsches Nationaltheater,
Schillern aus, Stadtschloss und
viele
andere Sehenswürdigkeiten der Stadt an. Weimar wurde Kulturstadt Europas 1999
genannt.
Wer an Köln denkt, denkt vielleicht auch an das Parfüm (das auch als «Eau de
Cologne» bekannt ist). Diese Stadt ist eine der ältesten
Städte
Deutschlands — eine Römerstadt. Wellberühmt sind ihr Wahrzeichen: der Kölner Dom
— der meistbesuchte Bauwerk der Bundesrepublik und der Kölner Karneval.
Die Bundesstadt Bonn ist auch eine alte Römerstadt. Über 40 Jahre war sie das
politische Zentrum Deutschlands und der Regierungssitz. Bonn ist eine
berühmte Kulturstadt mit einer hervorragender Oper und zahlreichen Museen:
zwei großen Kunstmuseen, dem Zoologischen Fachmuseum und dem »Haus der
Geschichte». In der historischen Altstadt ist das barocke Rathaus,
eine
Basilika und viele alte Bauten.
In der Messestadt Leipzig befindet sich eine der ältesten deutschen
Universitäten (1409). Diese Stadt ist durch ihre Sehenswürdigkeiten
weltberühmt: das Völkerschlachtdenkmal, die Deutsche Bücherei, Altes Rathaus.
Berliner
Reichstag
Eine der berühmtesten Sehenswürdigkeiten und eines des bekanntesten
Wahrzeichens der deutschen Hauptstadt ist das Reichstagsgebäude. Der letzte
deutsche Keiser bezeichnete ihn verächtlich als »Affenhaus», Hitler nannte ihn
höhnisch »Quasselbude».
Der Berliner Reichstag hat eine relativ kurze aber dramatische Geschichte. Der
1894 von dem Architekten Paul Wallot errichtete Bau war bis zum Ende der
Weimarer Republik Sitz des Reichstags. Nach vierjährigem Umbau ist er seit dem
19.04.1999 wieder ständiger Tagungsort eines freigewählten deutschen
Parlaments. Nach Plänen des britischen Architekten Sir Norman Foster wurde das
Gebäude vollständig ausgehöhlt und neu gestaltet. Dem Bau wurde eine gläserne
Kuppel aufgesetzt, die zum neuen Wahrzeichen Berlins werden könnte. Den 669
Bundestagabgeordneten stehen insgesamt500 Sitzungszimmer und ein Plenarsaal,
der allein 1400 Quadratmeter groß ist, zur Verfügung. Eine großzügige
Raumplanung im Vergleich zum britischen Unterhaus, das auf nur 283m2
debattieren muss. Selbst der US-Kongress kommt mit der Hälfte des Platzes aus.
Ein dramatisches Ereignis geschah am 27.02.1933, als der Reichstag vier Wochen
nach der Machtübernahme Hitlers in Brand gesteckt wurde. Die Nazis behaupteten
fälschlicherweise eine kommunistische Verschwörung hinter dem Anschlag und
ließen den Brandstifter hinrichten.
Für Stalinstellteder Reichstag indem letzten Kriegstagen ein Symbol des Sieges
dar. Zahlreiche sowjetische Bomben, die auf Berlin abgeworfen wurden, trugen
die Aufschrift «K рейхстагу». Am
30.04.1945 hießen Soldaten der Roten Armee auf dem Bau rote Fahnen. Das Gebäude
wurde mit kyrillischen Inschriften übersät. Einige davon sind erhalten
geblieben und können heute wieder — hinter Glas — betrachtet werden.
Einfache sowjetische Soldaten hatten sich mit Holzkohle, Offiziere mit blauer
Kreide verewigt.
Während des Kalten Krieges wurde der Bau, der auf westlichen Boden direkt an
der Berliner Mauer stand, für die Bundesrepublik zum Symbol gegen die
Unterdrückung in der DDR.
Goethe-
und Schillerstadt
Diese
Stadt ist Weimar. Sie liegt in der «grünen Mitte» Deutschlands — in Thüringen.
Hier leben nur 63 000 Einwohner. 1999, als die kulturelle Welt die 250.
Wiederkehr des Geburtstags von Johann Wolfgang von Goethe feierte, wurde Weimar
«Kulturstadt Europas» ernannt.
Im
18. Jahrhundert sah die Landkarte Deutschlands wie ein bunter Teppich aus: es
gab über 300 selbständige Territorien, in denen Fürsten und Herzöge regierten.
In Weimar, einem etwas größeren Dorf mit 6 000 Einwohnern, regierte der
achtzehnjährige Herzog Carl August. Im Jahre 1775 lud er J. W. Goethe an
seinen Hof ein. Goethe war damals
schon
einer der bekanntesten Dichter Deutschlands. Er nahm die Einladung an und blieb
bis zu seinem Lebensende.
Das kleine Dorf wurde zum Mittelpunkt des deutschen Geisteslebens, denn Goethe
holte berühmte Männer an den Hof. Herder kam und Friedrich Schiller, der einer
von Goethes engsten Freunden wurde. Wer damals durch Deutschland reiste, machte
in Weimar Station und versuchte von Goethe eingeladen zu werden oder ihn doch
wenigstens von weitem zu sehen. Napoleon, der sich damals selbst für den Größten
hielt, kam nicht nach Weimar, sondern befahl Goethe zu einem Treffen nach
Erfurt.
Friedrich Schiller lebte und wirkte in Weimar die letzten 13 Jahre seines
Lebens, wo er eng mit Goethe zusammenarbeitete.
Das heutige Weimar ist Kreisstadt. Es verfügt über zwei bekannteste
Hochschulen: für Architektur und Bauwesen und für Musik. Zu seinen bekanntesten
Museen zählen natürlich das Goethe-Nationalmuseum und das Schillerhaus. In
Weimar befindet sich die Fürstengruft mit den Sarkophagen von Goethe, Schiller und
Großherzog Carl August. Vor dem Nationaltheater steht das
Goethe-Schiller-Denkmal.
Zwei wichtige Ereignisse aus der jüngeren Geschichte müssen noch erwähnt
werden. Sie haben Weimar auch bekannt gemacht. Im Jahre 1919 tagte in Weimar
die Nationalversammlung. Sie gründete die parlamentarisch demokratische
«Weimarer Republik». Die Republik hatte Bestand bis zur Machtergreifung Hitlers
1933.
Diese Zeit gab der Stadt dann eine traurige Berühmtheit. Die Hitlerdiktatur
errichtete dann auf dem nahe gelegenen Ettersberg das berüchtigte
Konzentrationslager «Buchenwald». 56 000 Juden und Gegner des Nationalismus
kamen in diesem Lager ums Leben. Heute erinnert eine Gedenkstätte an diese bösen
Zeiten.
Heidelberg
— Stadt der Romantik
«Alt-Heidelberg, du Feine, du Stadt an Ehren reich, am Neckar und am Reine
kein, andere kommt dir gleich!». Mit diesen Worten beginnt ein Studentenlied
des Dichters Victor von Scheffel aus der zweiten Hälfte des vorigen
Jahrhunderts. Es besingt eine der schönsten Städte Deutschlands, die zugleich
eine sehr alte ist. Ihre erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1196.
Heidelberg
liegt am Neckar etwa 100 Kilometer südlich von Frankfurt am Main. Heute leben
hier ca. (circa) 135 000 Einwohner. Es gibt eine Reihe Dinge, die diese Stadt
bekannt und berühmt gemacht haben. So z. B. (zum Beispiel) die Universität.
1386 wurde sie gegründet und ist damit die älteste deutsche Universität Sie
war um 1500 eine Hochburg des deutschen Humanismus und später ein Zentrum der
Reformation. Tausende Studenten aus allen Regionen der Welt waren und sind hier
immatrikuliert, d. h. (das heißt) in die Listen der Hochschule
eingeschrieben. An der Universität studieren heute 28 000 Studenten.
Heidelberg ist eine viel besuchte Touristenstadt. Mehr als 300 000
Übernachtungen im Jahr melden die Hotels und Pensionen. Beinahe ein Drittel der
Gäste kommen aus dem Ausland. Heidelberg ist für sie das Symbol für
«Good
old Germany» («Das gute alte Deutschland»). Kein Heidelberg- Besucher wird es versäumen,
die Ruinen des Schosses mit einem herrlichen Garten zu besichtigen. Das bei ist
es beinahe Pflicht, auch das Große Fass zu bestaunen, das 1751 erbaut wurde
und in einer der Ruinen lagert. Bei einer Länge von 8,5 Metern und einem
Durchmesser von 7 Metern kann es rund 220
000 Liter Wein fassen. Man besucht die alte Brücke mit dem schönen Tor und
die kleinen Häuser der Altstadt. Und man sucht nach dem Karzer (früher «das
Gefängnis» für Studenten) und den alten Studentenlokalen, um die berühmte
romantische Atmosphäre zu finden. Heidelberg ist ein Mythos, begründet von
deutschen Dichtern. Goethe war hier, Hölderlin, Eichendorf, Brentano...
Natürlich ist das moderne Heidelberg auch eine Industriestadt mit Hafenanlagen
am Neckar. Zu den Produkten der Industrien gehören Zement und Kunststeine,
Zigarren und Maschinen, Fahrzeuge und Elektroartikel. Gut ist es, dass die
Industrieviertel meist außerhalb der Stadt liegen. Es lohnt sich allemal, diese
herrliche Stadt zu besuchen.
Die
Schweiz
Im Süden grenzt die Bundesrepublik Deutschland an die Schweiz. Ihre amtliche
Bezeichnung ist Schweizerische Eidgenossenschaft (lateinisch: Confoederatio
Helvetica). Die Schweiz ist ein demokratischer Bundesstaat mit
föderativer
Struktur und gliedert sich in 26 Kantone. Die Hauptstadt der Schweiz ist Bern.
Die legislative Gewalt liegt bei der Bundesversammlung. Diese besteht aus zwei
Kammern, dem Nationalrat und dem Ständerat. Der Ständerat ist die föderative
Kammer. Jeder schweizerische Kanton sendet mindestens einen Abgeordneten in den
Ständerat. Jeder Kanton hat seine eigene Verfassung, Regierung und sein
eigenes Parlament. Die Rechte der Kantone sind jedoch durch die
Bundesverfassung begrenzt Die schweizerische Regierung ist der Bundesrat.
Die Schweiz hat kein eigentliches Staatsoberhaupt. Der Bundesrat wählt jedes
Jahr gemäß seinem Kollegialprinzip ein Mitglied aus seiner Mitte zum
Bundespräsidenten.
Zurzeit hat die Schweiz etwa 6 480 000 Einwohner. Die Bevölkerung setzt sich
aus vier verschiedenen Volks- und Sprachgruppen zusammen und wohnt in vier
Sprachgebieten. Als Staatssprachen gelten Deutsch, Französisch, Italienisch
und Rätoromanisch. Unter den Ureinwohnern des Landes sprechen 65% deutsch, 18%
französisch, 10% italienisch und 0,79% rätoromanisch.
Die Schweiz ist ein Musterbeispiel für das friedliche Zusammenleben unterschiedlicher
Volks- und Sprachgruppen. Die sprachlichen Minderheiten in den Kantonen leben
gleichberechtigt neben den Mehrheiten, und jede Sprache ist als Landessprache
anerkannt.
Die
Republik Österreich
Im
Süden grenzt die Bundesrepublik Deutschland an die Republik Österreich. Die
Fläche Österreichs beträgt etwa 84 000 km2. In Österreich leben 7,5 Millionen
Einwohner. Österreich hat eine parlamentarische Demokratie als Regierungsform.
Es ist, wie die Bundesrepublik Deutschtand, ein föderativer Bundesstaat und
besteht aus neun Bundesländern.
Die Staatsgewalt ist nach dem demokratischen Prinzip in folgende voneinander
unabhängige Funktionen aufgeteilt: die Legislative
(Gesetzgebung),
die Exekutive und die Gerichtsbarkeit (Jurisdiktion). Das Parlament besteht aus
zwei Kammern: dem Nationalrat und dem Bundesrat (Länderkammer). Im Bundesrat
sind die Abgeordneten der neun österreichischen Bundesländer vertreten.
Das österreichische Staatsoberhaupt ist der Bundespräsident. Der Regierungschef
ist der Bundeskanzler.
Die Chefs der einzelnen Landesregierungen haben den Titel «Landeshauptmann».
Die Landesparlamente heißen Landtage. Die Hauptstadt der Republik Österreich
ist Wien. Die österreichische Nationalflagge trägt die Farben Rot-Weiß-Rot.
Die
Bevölkerung Österreichs ist zu rund 98% deutschsprachig. Im südöstlichen Teil
des Landes leben als sprachliche Minderheiten: Kroaten, Magyaren, Slowenen und
Tschechen.
Österreichs Wirtschaftsstruktur ist die soziale Marktwirtschaft. Von der Produktion
her ist Österreich ein hoch entwickeltes Industrieland. Besonders entwickelt
sind hier Erzbergbau, eisenverarbeitende Industrie, chemische und
elektrotechnische Industrie.
Österreich
ist eine Reise wert
Österreich ist ein landschaftlich sehr schönes Land mit vielen bewaldeten
Bergen, blauen Seen, malerischen Städten und Dörfern.
Die Landschaft Österreichs wird von den Alpen beherrscht Österreichs höchster
Berg ist der Großglockner (3 797 m). Die Donau durchfließt Osterreich auf ihrem
Weg vom Schwarzwald zum Schwarzen Meer auf einer Länge von 350
km. Für Österreich ist das atlantisch beeinflusste mitteleuropäische
Ubergangsklima charakteristisch.
Österreich ist ein attraktives Reiseziel. Beim internationalen Vergleich der
Deviseneinnahmen aus dem Reiseverkehr rangiert Österreich unter den
europäischen Ländern an einer der ersten Stellen.
Wandern und Bergsteigen sind beliebte Freizeitbeschäftigungen der Urlauber im
Österreichischen Burgenland. Auf einem Wegenetz von vielen tausend Kilometern
Länge kann man Österreich durchwandern. 730 Schutzhütten stehen den Wanderern
zur Verfügung.
Viele Gäste aus verschiedenen Ländern versammeln sich bei den «Wiener
Festwochen», die mit ihren exemplarischen Darbietungen aus allen Bereichen der
bildenden und darstellenden Künste Höhepunkt des Wiener Kulturlebens bilden.
Wunderschöne Baudenkmäler, Museen und Galerien mit einmaligen Kunstschätzen aus
fast allen Kulturepochen machen diese Stadt zu einem der beliebigen Reiseziele
der Welt, Die großartigen Leistungen der Wiener Staatsoper haben den Ruf Wiens
als Musikstadt mitbegründet. Seit Ende des 18. Jahrhunderts wurde Wien zum
Sammelpunkt großer Komponisten. Joseph Haydn, Wolfgang Amadeus Mozart und
Ludwig van Beethoven lebten in Wien. Nie verstummen die unvergesslichen
Kompositionen des Walzerkönigs Johann Strauß (Sohn) an der schönen blauen
Donau. Die dankbaren Wiener nannten ihren Lieblingskomponisten «die klingende
Seele Wiens».
Luxemburg
Das Großherzogtum Luxemburg liegt in Mitteleuropa zwischen der BRD, Belgien und
Frankreich. Die Fläche des Landes beträgt 2 586 km2, die Bevölkerungszahl — 365
500 Einwohner, 26% davon sind Ausländer. Landessprachen sind Deutsch und
Französisch, die Bevölkerung spricht aber einen moselfränkinschen Dialekt Die
Hauptstadt ist Luxemburg. Das Land ist in 3 Distrikte eingeteilt In den
gegenwärtigen Grenzen existiert der Staat seit 1839. Die Londoner Konferenz
1867 proklamierte Luxemburg als «ewigen Neutralstaat». Seit 1948 gehört
Luxemburg der Beneluxunion und seht 1949 — der NATO an.
Luxemburg
ist eine konstitutionelle Erbmonarchie. An der Spitze des Staates steht der Großherzog.
Luxemburg ist ein Industrieland. Nach der Stahlproduktion pro Kopf der
Bevölkerung nimmt Luxemburg den ersten Platz in der Welt ein. Außerdem sind
hier auch chemische Lederwaren, Zement, keramische Industrie entwickelt.
Die intensive Landwirtschaft deckt fast völlig den Eigenbedarf des Landes.
Luxemburg ist auch ein großes Finanzzentrum Europas.
Die Natur Luxemburgs ist schön und mannigfaltig: die Ebenen und das Hügelland,
Täler und Wälder, Wiesen und Felder.
Liechtenstein
Das Fürstentum Liechtenstein liegt in Mitteleuropa zwischen der Schweiz und
Österreich. Seine Fläche beträgt 157 km2 (das ist sechsmal weniger als die
Stadt Moskau). Die Bevölkerungszahl ist über 26 500 Einwohner, die meisten
davon sind Österreicher und Deutschschweizer. Die Amtsprache ist Deutsch. Die Hauptstadt
ist Vaduz. Das Land ist in 2 Verwaltungsbezirke eingeteilt mit je 5 und 6
Gemeinden.
Liechtenstein ist eine konstitutionelle Monarchie seit 1921. Das
Staatsoberhaupt ist der Fürst. 1866 erhielt Liechtenstein Unabhängigkeit. Die
Unabhängigkeit Liechtensteins trägt aber einen scheinbaren Charakter: wirtschaftlich
ist es eng mit der Schweiz verbunden. Die Währung ist in Liechtenstein
dieselbe wie in der Schweiz. Seit 1919 hat die Schweiz auch die diplomatische
Vertretung Liechtensteins übernommen.
Nur das Postwesen ist in Liechtenstein wirklich unabhängig. Briefmarken aus
Liechtenstein sind unter Philatelisten sehr gesucht. Sie sind in jeder
Briefmarkensammlung eine große Rarität. Die ersten Briefmarken wurden in
Liechtenstein 1912 herausgegeben. An dieser Arbeit nahmen damals und nehmen
auch jetzt berühmte Künstler teil.
Günstige Steuergesetzgebung ließ zahlreiche ausländische Firmen und
multinationale Konzerne ihren Sitz in Liechtenstein nehmen, die etwa 41 % des
Steueraufkommens bringen. Weitere 38% kommen aus dem Verkauf von Briefmarken
und aus Postgebühren.
Liechtenstein ist ein Alpenland. Aber der westliche Teil des Landes ist im Tal
des Rheins. Das Klima ist dort sehr mild. Die Natur Liechtensteins ist sehr
mannigfaltig: Nadelwälder, Täler, Bergwiesen, Weiden. Dieses kleine, aber
sehr malerische Land ist ein Paradies für Touristen.
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